King Kong und die weiße Frau

Ein grausamer Film. Aber es ist eine andere Grausamkeit, als die des im Jahr zuvor entstandenen Tarzan. Es gibt ganz frappierende Ähnlichkeiten, keine Frage, aber dennoch scheint mir auch ein gravierender Unterschied zu bestehen (den ich aber nicht wirklich kommunikativ benennen kann, weil ich Tarzan zuletzt vor einiger Zeit und vor allem unter ganz anderen Bedingungen gesehen habe).

Ich hab mir gar nicht bewusst gemacht, wie bedeutsam das Motto für den Films selbst ist, ja regelrecht ein moralisches Motiv - dann freilich ein seltsames. Außerdem: wie flächig, d.h. wie wenig detailreich mise-en-scene und cadrage agieren.

Die ganzen Aspekte und Themen, die in King Kong angerissen und aufgegriffen werden, selbstreflexive, koloniale, psychologische, topografische Hintergründe, nicht zuletzt die Parallele zu Frankenstein - das sind alles Dinge, an denen - und ich möchte sagen: vor allem an denen - sich Jacksons Film wird beweisen müssen. Vom Trailer (und anderen Dingen) zum neuen Film wurde ich ja einigermaßen ernüchtert, vielleicht hängt es damit zusammen, dass sich mir der Gedanke aufdrängt - und ich weiß, es klingt seltsam -, dass man ihm schon im Voraus totales Scheitern konstatieren muss, so er denn keine angemessene Übertragungsleistung vollbringen sollte (alle Chancen dazu hat er). Wenn er wenigstens eine angemessene Reflexion der Attraktion präsentieren könnte - ob das schon reichte?

Max Steiner nervt hier dermaßen.

... und die Notiz von Borges ist immer noch schön und stimmig.

Ach ja: Ist jetzt sicher an der Zeit, den Grafen Zaroff wieder rauszukramen. (2.11.05)

PS vom 11.12.05: Wie ich höre, taucht Kong 'erst' nach einer Stunde im neuen Film auf. Es kann gut sein, dass in dieser Zeit vom Film etwas installiert wird, mit dem dieser dann in seinem 2. und 3. Teil prima wird umgehen können. Will sagen: Hoffnung gibt's schon bei mir.

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